Die umstrittene Filesharing-Plattform Kinox.to
Plattformen, auf denen Filesharing stattfindet, gibt es im Internet zuhauf. Oft bewegen sich diese an der Legalitätsgrenze oder sind schlichtweg illegal. Die Plattform Kino.to hat in den letzten Jahren eine besonders turbulente Geschichte hinter sich. Täglich besuchten mehrere 100.000 Besucher die on-Demand-Website, bis diese schließlich im Juni 2011 vom Netz genommen und die Betreiber verhaftet wurden.
Doch mit Kinox.to war ein Nachfolger schnell online. Das Betreiben einer solchen Domain stellt eine Urheberrechtsverletzung dar und ist illegal, das ist ein Fakt – doch wie sieht es aus der Nutzerperspektive aus? Ist das Recht der Nutzung vorhanden, solange dort nur die Streams angeschaut werden? Oder droht auf Kinox grundsätzlich eine Abmahnung? Dieser Ratgeber hat die Antworten.
Inhalt
Auf Kinox.to legal und kostenlos Filme anschauen?
Die Nutzer der Filesharing-Seite haben die Möglichkeit, kleine Videos, aber auch ganze Serien kostenlos zu streamen und auch zu downloaden. Dabei stellt sich die definitive Frage: Ist Kinox.to illegal oder nicht? Diese Fragestellung lässt sich nicht mit absoluter Gewissheit beantworten und muss im Einzelfall beurteilt werden.
Jeder, der sich an einer Vervielfältigung einer „offensichtlich rechtswidrig“ hergestellten Kopie beteiligt, verstößt gegen das Urheberrecht. Genauer gesagt, macht er sich nach § 53 des Urhebergesetzes (UrhG) definitiv strafbar. Auf Kinox.to Filme zu downloaden fällt definitiv in diese Kategorie. Einige Urheberrechtsschützer übertragen diese Rechtslage auch auf das Streaming. Dagegen spricht jedoch § 44a UrhG. Eine „vorübergehende Vervielfältigungshandlung“ ist demnach zulässig, wenn diese nur flüchtig und „Teil eines technischen Verfahrens“ ist.
Droht wegen der Nutzung von Kinox.to eine Abmahnung?
Auch wenn schon einige Tatverdächtige im Fall Kinox.to festgenommen wurden, bleibt die Frage, ob die Staatsanwaltschaft die Server der Seite beschlagnahmt hat. Nur in diesem Fall können die Nutzer über eine IP-Rückverfolgung aufgespürt werden. Die Verfolgung dieser elektronischen Fährte muss jedoch innerhalb von sieben Tage nach der letzten Nutzung von Kinox durchgeführt werden. Andernfalls löschen die Provider die entsprechenden Nutzerdaten.
Wegen der Nutzung von Kinox.to eine Abmahnung zu erhalten, ist nicht nur deshalb relativ unwahrscheinlich. Es besteht generell wenig öffentliches Interesse daran, die Nutzer von Streaming-Angeboten abzustrafen. Bedeutet das jetzt, dass jeder auf Kinox.to Filme legal anschauen und sich in Sicherheit wiegen kann? Dafür gibt es keine Garantie. Wie der Fall Redtube gezeigt hat, sind Abmahnanwälte schnell dabei, Abmahnungen auszusprechen.
- Sie muss postalisch zugestellt worden sein.
- Sowohl Ihr Name, Ihre Anschrift und die IP-Adresse sind korrekt dargestellt.
- Die gesetzten Zahlungsfristen bieten mehr Zeit als nur einige Werktage.
- Es muss sich auf einen Filehoster bezogen werden (wie StreamCloud oder Bitshare), da Kinox.to Serien oder Kinofilme nie selbst ins Netz stellt.
- Die Abmahn-Kanzlei muss real sein. Eine Fake-Kanzlei lässt sich im Netz schnell entlarven.
Sollten Sie eines Tages tatsächlich wegen Kinox.to eine Abmahnung erhalten, bleiben Sie ruhig und überweisen nicht gleich das geforderte Geld. Mit etwas Glück kommen Sie noch einmal so davon, da die rechtliche Lage auch im Jahr 2017 noch nicht klar definiert ist.
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