Wie arbeiten Filehoster?
File Hosting (manchmal auch Filehosting geschrieben) ist eine beliebte Art, Dateien online zu speichern. In der Regel besteht auch hier die Möglichkeit, diese hinterlegten Daten mit anderen über das Inter- oder Intranet zu teilen. Das kann dann durchaus als eine Art des Filesharings angesehen werden. Allerdings gibt es auch hier bestimmte Punkte, die Nutzer unbedingt beachten sollten, um keine Abmahnung zu riskieren.
Wie File Hosting funktioniert und wie es sich vom direkten Filesharing zum Beispiel auf Tauschbörsen unterscheidet ist ebenso Thema des folgenden Ratgebers, wie die Aspekte, die zu einer Abmahnung führen können. Zudem wird erläutert, was es online beim File Hosting zu beachten gilt.
Inhalt
Was bedeutet File Hosting?
File Hosting heißt ins Deutsche übersetzt so viel wie „Datei-Bewirtung“ oder „Datei-Beherbergung“. Das beschreibt eigentlich auch schon ganz gut, worin die Aufgabe besteht. Als File Hosting wird die Art des Datenspeicherns bezeichnet, bei der Daten über einen Speicherdienst (Filehoster oder File Hosting Provider genannt) in einem Onlinespeicher abgelegt werden. Auf diese Daten kann dann ortsunabhängig über ein Programm (Download-Manager oder Ähnliches) oder den Webbrowser zugegriffen werden.
File Hosting, ist also eine Möglichkeit, Daten außerhalb des Rechners zu speichern, um einen externen Zugriff zu ermöglichen oder eine Sicherheitskopie zu erstellen. In der Regel lassen sich diese gespeicherten Dateien auch mit anderen Personen teilen. Hier kann dann auch wieder von Filesharing gesprochen werden. Im Alltag werden diese beiden Begriffe oft nicht wirklich voneinander getrennt und meist auch synonym verwendet.
File Hosting kann bei bestimmten Anbietern nur über ein vorher angelegtes Kundenkonto erfolgen. Bei anderen ist es jedoch auch möglich, dass Nutzer Dateien hochladen, ohne eine Anmeldung vornehmen zu müssen. Kann das Hoch- und Herunterladen über einen einzelnen Klick erfolgen, werden diese Anbieter auch als Sharehoster oder One-Click-Hoster bezeichnet.
File Hosting kann kommerziell erfolgen und auf Unternehmen zugeschnitten sein, es gibt jedoch auch zahlreiche kostenpflichtige Lösungen, die von Privatpersonen genutzt werden. Oftmals ist das File Hosting kostenlos verfügbar, bietet dann aber weniger Möglichkeiten als die Premium-Varianten. Darüber hinaus bieten File Hosting Provider Optionen, über eine bestimmte Software eigene bzw. private File Hosting Server zu betreiben.
Wie funktioniert der File-Hosting-Service?
Welche Funktionen den Nutzern beim File Hosting zur Verfügung stehen, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Auch die jeweiligen Softwareangebote unterscheiden sich meist von einander, sodass Nutzer recherchieren müssen, was am besten zu ihren Bedürfnissen passt.
File Hosting oder Filesharing?
Der Unterschied zwischen File Hosting und Filesharing besteht im Wesentlichen darin, dass die Daten im ersten Fall nicht direkt an andere Nutzer weitergegeben werden. Filesharing basiert in der Regel auf dem sogenannten Peer-to-Peer-Prinzip. Dateien werden bereits während des Herunterladens wieder anderen Nutzern im Netzwerk zur Verfügung gestellt. Auch besteht die Verbindung im Netzwerk in der Regel nur zwischen den Nutzern, einen Server gibt es nicht. Das ist beim File Hosting anders.
Hier werden die Daten auf einen Server hochgeladen, dort gespeichert und sind üblicherweise erst durch die Weitergabe eines Links für andere verfügbar. Das Teilen kann über einen Link geschehen, der entweder zur einzelnen Datei oder zu einem Ordner mit mehreren Dateien führt. Der Zugang kann bei vielen Anbietern von File Hosting auch durch ein Passwort geschützt werden, sodass nur bestimmte Nutzer Zugriff auf die Daten haben. Beim File Hosting sind das Hochladen sowie der Download zwei voneinander getrennte Vorgänge, was rechtlich von Bedeutung sein kann.
Sind File-Hosting-Dienste legal? Wofür dürfen sie genutzt werden?
File Hosting kann in Deutschland ganz legal verwendet werden, um eigene Daten oder Inhalte, an denen man die Rechte besitzt, zu speichern und an andere weiterzugeben. Besonders wenn es sich um große Datenmengen handelt, bietet sich File Hosting an, um diese weitergeben zu können.
Problematisch kann es jedoch dann werden, wenn das File Hosting dazu verwendet wird, urheberrechtlich geschützte Werke im großen Stil zu verbreiten. Denn die Dienste werden oft dazu verwendet, die neuesten Kinofilme, Serien oder Musik zu teilen. Dass die Anbieter dieser Links in der Regel nicht die Rechte an den Inhalten besitzen, ist meist klar.
Ein Hochladen von geschützten Werken sowie das Weitergeben dieser kann erlaubt sein, wenn sich im Rahmen der Privatkopie an die Vorgaben des Urheberrechtsgesetzes gehalten wird. Das heißt, es darf beispielsweise kein Kopierschutz umgangen, die Inhalte nur an einen kleinen Kreis von Personen weitergegebenen werden und die Werke dürfen nicht aus klar illegalen Quellen bezogen sein.
Werden Links jedoch in Foren geteilt und somit einer theoretisch unbegrenzten Anzahl an Nutzern zugänglich gemacht, handelt es sich in der Regel um eine Urheberrechtsverletzung. In diesem Fall ist dann die Verwendung von einem File Hosting Service nicht mehr legal.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat zudem 2013 entschieden, dass Filehoster die hochgeladenen Inhalte kontrollieren und wenn notwendig auch entfernen müssen (BGH, 15.08.2013, Az. I ZR 80/12). Daher kann es passieren, dass Daten, bei denen Hinweise auf Rechtsverletzungen vorliegen, schnell wieder verschwunden sind, da sie durch den Anbieter entfernt wurden. Allerdings befinden sich viele Anbieter nicht in Deutschland, sodass nicht eindeutig ist, ob die Umsetzung des Urteils eingefordert werden kann.
Kann File Hosting eine Abmahnung zur Folge haben?
Liegt eine Urheberrechtsverletzung durch die widerrechtliche Verbreitung und das Herunterladen geschützter Inhalte vor, kann das auch beim File Hosting zu einer Abmahnung führen. Allerdings sind die Nutzerdaten, wie beispielsweise die Internetprotokoll-Adresse (IP-Adresse) für Dritte oft nicht einsehbar oder werden von den Filehostern nicht längerfristig gespeichert. Eine Verfolgung ist dann schwierig.
Sind die Links zu den Inhalten öffentlich im Internet verfügbar, versuchen die Rechteinhaber meist diese Links zu entfernen und die Inhalte bei den Filehostern löschen zu lassen. Wurden die Inhalte ohne eine Anmeldung online gestellt, ist es schwer den jeweiligen Nutzer ausfindig zu machen. Gleiches gilt auch beim Download der ohne eine Anmeldung erfolgt.
Beim Download sollen Nutzer immer darauf achten, um welche Inhalte es sich handelt. Ist es offensichtlich, dass Dateien nicht hätten hochgeladen werden dürfen, ist ein Herunterladen üblicherweise dann auch nicht zulässig. Kann eine IP-Adresse dennoch ermittelt werden, ist es durch eine Rückverfolgung dieser möglich, den Anschlussinhaber ausfindig zu machen. Dieser kann dann durchaus eine Abmahnung erhalten.
Auf was ist bei einem File-Hosting-Anbieter zu achten?
Im eigentlichen Sinne ist File Hosting kein Filesharing, kann allerdings als solches verwendet werden. Sicher vor rechtlichen Konsequenzen sind Nutzer dann, wenn sie nur eigene Inhalte hochladen, das File Hosting nur als privaten Speicher verwenden oder Inhalte teilen, bei denen die Rechteinhaber dies erlauben.
Vor der Entscheidung File Hosting zu verwenden, können sich Nutzer über die zur Verfügung stehenden Anbieter informieren. So können sie bereits vorab erfahren, ob bei diesen Filehostern Abmahnungen vorkommen.
Darüber hinaus sollten sich Nutzer immer im Klaren darüber sein, wozu sie File Hosting benötigen und welche Konsequenzen das im Zweifelsfall haben kann. Kommt es dennoch zu einer Abmahnung, ist es ratsam, diese nicht zu ignorieren, sondern sich an einen Anwalt zu wenden. Dieser kann auch bewerten, ob ein Widerspruch sinnvoll ist.
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