FAQ: TikTok-Abmahnung
Influencer bzw. Nutzer erstellen über TikTok Videos und teilen diese mit der App dann online. Verwenden sie dabei urheberrechtlich geschützte Inhalte, kann das zu Abmahnungen und Unterlassungsaufforderungen führen.
Gemäß Urheberrechtsgesetz (UrhG) gehören die Videos auf TikTok dem Ersteller. Wichtig ist jedoch auch, was in den Nutzungsbedingungen bezüglich der Verbreitung festgehalten ist. Grundsätzlich können die Schöpfer jedoch entscheiden, wie und wann die Inhalte verbreitet werden. Ob und wie Sie auf TikTok eine Urheberrechtsverletzung melden können, lesen Sie hier.
Haben Nutzer wegen TikTok eine Abmahnung erhalten, sollten sie diese nicht ignorieren. Ratsam ist in diesem Fall, das Schreiben und die Forderungen rechtlich prüfen zu lassen. Mehr zum Vorgehen erfahren Sie hier.
Inhalt
TikTok: Ist eine Abmahnung wegen der Musik möglich?
TikTok ist inzwischen nicht nur bei Teenagern und Influencern beliebt. Auch Unternehmen und Personen des öffentlichen Lebens nutzen die App, um kurze Videos zu erstellen und zu teilen. Dabei ist es in der Regel so, dass Musik als Untermalung der Videos verwendet wird. Und sind Nutzer dabei nicht vorsichtig, kann die Nutzung von TikTok auch eine Abmahnung nach sich ziehen. Das gilt natürlich auch, wenn in den Videos Bilder, Mitschnitte oder Kunstwerke verwendet werden, deren Rechte die Videoersteller nicht besitzen.
Die Musik, die über die App zur Nutzung beim Erstellen der Videos vorgeschlagen wird, kann üblicherweise bedenkenlos verwendet werden. Denn TikTok besitzt in der Regel die notwendigen Lizenzen der Labels und kann die Musik zum Einbinden anbieten. In diesen Fällen droht Nutzern auf TikTok keine Abmahnung.
Anders kann das liegen, wenn Nutzer selbst Musik bei der Videoaufnahme mitlaufen lassen oder Serien-, Film- oder Konzertmitschnitte einbauen. Denn meist ist davon auszugehen, dass Nutzer die notwendigen Rechte beim Urheber nicht einholen und somit gegen das Urheberrecht verstoßen. Ob dann wegen TikTok eine Abmahnung droht, hängt vom jeweiligen Einzelfall ab.
Bei Bildern und Videoausschnitten müssen Nutzer zudem beachten, dass auch das Recht am eigenen Bild gilt. Das bedeutet, dass die Erlaubnis zur Veröffentlichung eingeholt werden muss, wenn andere Personen darauf zu sehen sind. Auch hier kann wegen TikTok eine Abmahnung drohen, wenn Nutzer diese Vorschriften nicht bedenken.
Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material: Gibt es Ausnahmen?
Aber Nutzer müssen nicht in jedem Fall damit rechnen, abgemahnt zu werden. Denn in bestimmten Situationen ist die Verwendung geschützter Werke auch ohne die Erlaubnis des Rechteinhabers zulässig.
Das ist beispielsweise möglich bei:
- Zitaten
- Karikaturen
- Parodien
Wichtig ist, dass dann die Verwendung der Inhalte sich im angemessenen Rahmen bewegt, einen Zweck erfüllt und auch die Quelle genannt wird. Es sollte also immer geprüft werden, ob die verwendete Musik, Bilder oder Mitschnitte unter diese Regelungen fallen und auf TikTok ohne vorhandene Rechte verwendet werden können.
Zudem gilt für Nutzer und auch Unternehmen, dass bei Tonspuren eine geringfügige Nutzung von 15 Sekunden erlaubt ist, sofern es sich nicht um eine kommerzielle Nutzung handelt. Ist es ein Werbevideo bzw. dient es kommerziellen Zwecke, gilt die 15-Sekunden-Regel jedoch nicht mehr. Im Zweifel sollte von der Verwendung abgesehen werden, bevor wegen TikTok eine Abmahnung droht.
Stellen Nutzer fest, dass andere ihre Kreationen unerlaubt auf TikTok verwenden und teilen, haben sie die Möglichkeit, dies über das TikTok-Hilfe-Center dem Unternehmen mitzuteilen. Hier gibt es ein Online-Formular, über das sowohl Urheberrechtsverletzungen als auch Verstöße gegen geistiges Eigentum gemeldet werden können. Die Meldungen können zudem auch bei allen Urheberrechtsverletzungen erfolgen, die durch Nutzer festgestellt werden, auch wenn sie nicht die Rechteinhaber sind.
Was passiert bei einer Urheberrechtsverletzung auf TikTok?
Liegt eine Urheberrechtsverletzung auf TikTok vor, kann eine Abmahnung durch die Rechteinhaber erfolgen. In der Regel geht ein solches Schreiben dann auch mit einer Unterlassungserklärung und Schadensersatzforderungen einher. Betroffene sollten diese nicht in jedem Fall unterschreiben, sondern die Forderungen rechtlich durch einen fachkundigen Anwalt prüfen lassen.
Kommentar hinterlassen